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Punk-Bands
Die Geschichte des Punks Punk Literatur Autor Rottens Z.Blanck

 

Cover: Strecher Case Baby

Cover: Strecher Case Baby (Stiff/1977)

 

 

 

 

 

 

Für alle Pop-Historiker und Kneipen-Quiz-Spieler: Die Damned brachten die erste britische Punk-Single und LP heraus. Sie waren die erste britische Punkband, die auf eine US-Tournee ging, sich auflöste und auch wieder eine Re-Union startete.


Und nun gehts weiter für all die Leute, die mehr an der Band interessiert sind und weniger an Trivial-Pursuit: Brian James (Gitarre) und Rat Scabies (= Chris Miller, Drums) hatten ihre ersten Auftritte in der Pubszene und dort unter anderem Berührungspunkte zu den London SS (bei ihnen spielten einige Mitglieder der späteren Clash und Generation X). Captain Sensible (Ray Burns) am Bass kam von Johnny Moped. Sie alle stiegen bei Nick Kent´s Subterraneans ein. Die Gruppe löste sich aber so schnell auf wie sie entstand. Anstatt Nick kam Chrissie Hynde als Sängerin und man nannte sich jetzt The Masters of the Backside, gemanagt wurden sie von Malcom McLaren. Doch auch dieses Unternehmen scheiterte schnell, die Gruppe entsprach  nicht den Vorstellungen McLarens, und Chrissie Hynde gründete ihre eigene Band die Pretenders. Als neuen Sänger holte man Dave Vanian und wieder mußte ein neuer Name für die Gruppe herhalten: The Damned. Ihren ersten Auftritt hatten sie am 6. Juli ´76 als Vorgruppe der Pistols im 100 Club: Ein verhinderter Rock-Hero (Brian James), zwei Durchgeknallte (Scabies und Captain) - Scabies attakierte mit Vorliebe das Publikum - und ein Sänger, der in Vampierklamotten auf der Bühne herumturnte. Stiff Records, ein Neuling in der Branche, nahmen sie unter Vertrag und im Oktober erscheint mit "New Rose", produziert von Nick Lowe, die erste britische Punk-Single.

 

 

 

 

 

 

 

Im Dezember sollten sie mit den Sex Pistols auf deren "Anarchy"-Tour gehen, doch schon nach dem ersten Gig kam es zum Krach. Stiff  buchte stattdessen für sie Auftritte in New York, L.A. und San Francisco. Im Frühjahr ´77 nahmen sie die LP "Damned, Damned, Damned" auf und langsam stellte sich der Erfolg ein. Jedoch stimmte es in der Gruppe nicht mehr, James bestand für die Aufnahmen zur zweiten LP "Music for Pleasure" auf einen zweiten Gitarristen (Lu Edmunds) und Captain Sensible wollte Syd Barrett - den völlig zurückgezogen lebenden, sagenumwobenen Mitbegründer der Pink Floyd - als Produzenten. Doch anstatt Syd tauchte dann im Studio Nick Mason (Schlagzeuger der Pink Floyd) auf und seine Produktion entsprach dann überhaupt nicht den Vorstellungen der Band. Nach der Veröffentlichung im November verließ Rat Scabies die Damned und nach einer England-Tour löste sich im Frühjahr ´78 die Gruppe auf. Doch schon am Ende des Jahres ließen Scabies, Captain und Vanian die Band wieder aufleben - ohne Brian James, der an seinem Psychedelic-Projekt "Tanz Der Youth" bastelte, einzubeziehen. Der Captain wechselte zur Gitarre, Henry Badowski übernahm den Bass. Sie spielten vorerst unter den Namen Les Punks und Doomed bis der Rechtsstreit mit James um den Namen "Damned" geklärt war. Anfang ´79 erhielten sie ihr Recht an den Namen wieder, unterzeichneten bei Chiswicks Records und Algy Ward (The Saints) stiegt als neuer Bass ein. Es folgte die 3. LP "Machine Gun Etiquette", ein erneuter Wechsel des Bassisten (Paul Gray von den Hot Rods) und die Veröffentlichung des "Black Album" (1980), daß stark durch Vanian´s Gothic-Tick beeinflußt ist. Sie arrangierten einen Keyboarder Roman Jugg um ihren Sound zu erweitern, nahmen ein weniger erfolgreiches Album "Strawberries" auf, während Captain Sensible mit seiner Solo-Nummer "Wot" in ´82  einen größeren Erfolg feierte. Er verließ zeitweise die Damned, aber sie blieben trotz aller Wechsel bestehen, und alle paar Jahre erscheint ein neues Album von ihnen... bis sie sich 1988 endgültig auflösten. Damned Damned Damned (1977); Music For Pleasure (1977); Machine Gun Etiquette (1979); The Black Album (1980); Strawberries (1982); Phantasmagoria (1985); Anything (1986); I´m Alright Jack & The Beanstalk (1996); Grave Disorder (2001)


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